¡Camarón que se duerme, se lo lleva la corriente!
"Mit insgesamt rund 250 Mio. Sprechern ist das Spanische nach dem Chinesischen und dem Englischen die dritthäufigste Sprache der Welt." (Brockhaus Enzyklopädie)
Nicht nur aus diesem Grund ist das Fach Spanisch an unserer Schule ein sinnvolles und wichtiges Angebot. Spanisch ist außerdem eine sehr schöne Sprache, in der interessante literarische Werke entstanden sind. Auch kann das Fach einen guten Einblick in Lebensverhältnisse und Geschichte der Spanisch sprechenden Welt geben.
Die Wahlmöglichkeit "Spanisch als 3. Fremdsprache" ist also ein gutes Aushängeschild für die Lahntalschule, doch wir wollen uns genauer daran erinnern, wie für uns die Unterrichtsbedingungen von der 11. bis zur 13. Klasse aussahen.
Wir begannen mit rund 20 Schülerinnen. Da Spanisch als einziger Grundkurs ausschließlich nachmittags unterrichtet wird, hatte sich die Schülerzahl bis zum Ende dieses Schuljahres schon auf fünf reduziert. Kurzerhand entschied die Schulleitung, die Kurse 12 und 13 zusammenzulegen, was zu einigen Schwierigkeiten bei der Bearbeitung der durch den Lehrplan vorgegebenen Themen führte. Darüber hinaus wurde uns eine vierte, zusätzliche "Aufholstunde" verordnet, (obwohl Grundkurse eigentlich nur 3-stündig unterrichtet werden,) damit wir uns dem Niveau der 13er anpassen konnten. Die Zusammenlegung der beiden Kurse brachte außerdem nicht wenige Probleme in der Stundenplangestaltung mit sich, da kaum gemeinsame freie Stunden zur Verfügung standen. Es blieben lediglich montags und mittwochs jeweils die 9. und 10. Stunde. Dies bedeutete für uns, daß wir die Zeit von 13.00 bis 15.00 Uhr mit Warten verbringen mußten. Daß es in den anschließenden Spanischstunden schwierig war, Konzentration und Motivation aufzubringen, erübrigt sich zu sagen. Außerdem waren die Busverbindungen zu dieser Uhrzeit sehr ungünstig. Aus all diesen Gründen verließ uns eine weitere Schülerin. Der verbleibende Kurs von vier Schülerinnen wechselte in die 13. Klasse. Wieder wurden die Kurse 12 und 13 zusammengelegt. Erneut stellten wir die Minderheit dar, diesmal waren wir die Älteren. Indem wir unsere Sportkurswahl deutlich einschränkten, konnten wir es gerade noch verhindern, daß Spanisch freitags in der 9. und 10. Stunde stattfand.
Zusammenfassend läßt sich sagen, daß das Fach Spanisch, obwohl eigentlich gleichwertig mit anderen Grundkursen, vielmehr wie eine Art AG behandelt wurde. Fehlstunden, die durch Spanischarbeiten am Vormittag entstanden, wurden von Seiten einiger Lehrer mit Bemerkungen wie beispielsweise "Ihr müßt ja wissen, was für euch wichtig ist", kommentiert. Auch der Schulcomputer stellte stets die Existenz unseres Spanischkurses in Frage. Folglich erschien dieser Kurs nur äußerst selten auf dem Vertretungsplan, so daß man, wenn überhaupt, nur durch Zufall erfuhr, daß Spanischstunden ausfielen. Insgesamt hätten wir uns von der Schulleitung mehr Entgegenkommen erhofft. Schließlich ist es doch kein Wunder, daß Schüler die Lust an Spanisch verlieren und den Kurs abwählen, wenn man ihn beispielsweise freitags in der 9. und 10. Stunde anbietet. Aus diesem Grund wurde auch der Kurs im Verlauf der Oberstufe immer kleiner, was wiederum zur Folge hatte, daß dem Kurs noch ungünstigere Randstunden zugewiesen wurden.
Mit diesem Artikel wollen wir keineswegs unsere Nachfolger entmutigen, denn schließlich konnte man auch uns, trotz der vielen Schwierigkeiten, das Interesse an der spanischen Sprache nicht nehmen.
Y colorín, colorado, este libro se ha acabado.
Johanna, Ljubinka, Sarah, Vanessa