Feierabend

- oder wie repariere ich ein Auto -

 

Es war einmal eine Familie, die lebte in einem abgelegenen Ort und verkaufte Getränke und Essen an hungrige Kinder. Eines Tages da sagte die Mutter zu ihrem Sohn: "Du bist nun alt genug, jetzt sollst Du Dich um den Verkauf kümmern!"

Der Sohn freute sich und übernahm diese Aufgabe zusammen mit seiner Frau. Doch er war den Umgang mit wilden und schreienden Kindern nicht gewohnt. Er schrie jedesmal wenn die Kinder sich nicht entscheiden konnte, was sie kaufen wollten.

Eines Tages mußte er sich folgender Situation stellen: Ein Marder biß ein Kabel seines Auto durch. Doch erstaunlicherweise sprang das Auto an. Nach einer Weile blieb das Auto plötzlich stehen. Der Sohn kroch unter das Auto, um zu sehen was denn defekt sei. Es stellt sich nun folgendes Rätsel: Was soll man nun unternehmen?

 

  1. Man holt Hilfe und versucht das Auto wieder fahrtüchtig zu bekommen
  2. Man packt an den heißen Auspuff
  3. Man unternimmt überhaupt nichts und hofft auf Hilfe

 

Der Sohn entschied sich für die zweite Möglichkeit und zog sich eine Verbrennung dritten Grades zu, da der Auspuff nach der Fahrt sehr heiß war.

Verbrennungen scheinen unsere Familie zu verfolgen. Ein weiteres Familienmitglied zog sich auf kuriose Art und Weise eine Verbrennung zu, wobei hier nicht die Schuld an der Person lag. Besagte Person lag nun krank im Bett und wollte gesund werden. Um diesen Prozeß zu beschleunigen, wurde eine Wärmflasche als Hilfsmittel hinzugezogen. Diese Wurde nun mit heißem Wasser gefüllt. Zum Unglück der Person enthielt die Wärmflasche ein Loch, und das Heiße Wasser floß heraus. Die Folge war ebenfalls eine Verbrennung.

Zurück zur Arbeit unserer fleißigen Familie. Die Regeln am Arbeitsplatz wurden geändert und nun mußten die wilden Kinder früher als gewohnt von der Sitzfläche rund um den Verkaufsraum vertrieben werden. So mußte der Sohn einen markerschütternden Urwaldschrei benutzen, um die wilde Horde zu vertreiben. Die Kinder bekamen immer ein lautes "Feierabend" zu hören. Das "Feierabend" wurde zum Charakteristika für den Sohn.

Doch die Kinder hätten die Anweisung, daß sei die Sitzflächen verlassen sollten auch verstanden, wenn der Sohn ihnen freundlich gesagt hätte: "Könnt Ihr bitte die Sitzfläche verlassen, wir müssen putzen?"

Ein paar Kinder erkundigten sich beim großen Bruder ("big brother"), ob die Familie überhaupt so mit ihnen umgehen darf und warum sie früher weggehen müssen.

Der große Bruder sprach und auf einmal ist die Familie wieder sehr freundlich zu ihren Kindern. Die Kinder dürfen wieder genauso lange wie früher um den Verkaufsraum sitzen bleiben. Irgendwie vermissen wir doch ein bißchen das laute "Feierabend".

Einige Kinder machten bei dem Sohn einen Geruch eines Parfüms fest. Doch die Herkunft des Parfüms konnte bisjetzt noch nicht geklärt werden.

Der Vater hat neben dem Aushelfen bei dem Verkauf noch die Aufgabe sich um das gesamte Gebäude zu kümmern. Diese Aufgabe erfüllt er, indem er in seinem Häuschen sitzt und die armen und unschuldigen Kindern mit Wasser naßspritzt. Dies bereitet ihm groß Freude. Er lacht und freut sich wie ein kleines Kind, wenn sich jemand über das Naßspritzen aufregt.

Nun ist der Alltag der Familie wieder eingekehrt. Sie verkaufen weiter ihr Essen und Ihre Getränke an "ihre" Kinder. Und wenn sie nicht gestorben sind , dann verkaufen sie noch weiter bis an ihr Lebensende.

 

David Eberle

 

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