EDV Gk Fenner
M
ittwoch, 13:25 Uhr, Tatort Cafeteria: Nach einem gellenden "Feierabend"-Schrei, erhob sich eine Menge vor Elan strotzender Männer sowie unsere Quotenfrau Katja. Sie hatten nur ein Ziel: Raum 146, in Fachkreisen auch unter EDV-Raum bekannt. Dort wartete bereits Herr Fenner, der sich wie immer auf das wöchentliche Ritual vorbildlich vorbereitet hatte. Begeistert sehnte sich die Menge nach dem gnadenlosen Theorieteil. Ein Teil der Menge sonderte dabei des öfteren wohltuende Gerüche ab, die sie sich in der Mittagspause anhand kulinarischer Spezialitäten unserer türkischen Mitmenschen zugezogen hatten. Den appetittlichen Aspekt völlig außer acht lassend, beschwerte sich vor allem die Quotenfrau immer wieder über diese geschmackvollen Unterrichtsbeiträge. Irgendwann gab sie ihren Protest auf und beteiligte sich an der kollektiven Nahrungsaufnahme.Der Theorieteil wurde der Menge durch praxisbezogene Beispiele nähergebracht. So tauchten zum Beispiel einmal zwei Mülleimer auf dem Pult auf, anhand derer Herr Fenner die Speicherverwaltung eines Computers erklärte. Bei eben dieser Unterrichtseinheit versuchte schließlich ein Mitglied der Menge, den "Speicher" zweckdienlich zu verwenden, traf allerdings, bei dem Versuch, selbigen aus größerer Entfernung zu füllen, Herrn Fenner. Der Entschuldigungsversuch "Oh, Entschuldigung, ich hab’ Sie mit einem Mülleimer verwechselt", erwies sich jedoch als fataler Fehler. Die Rache des Fenners sah daraufhin so aus, daß er das Mäppchen des Übeltäters im Eiltempo aus dem ersten Stock in den schuleigenen Innenhof beförderte. Die Menge war begeistert. Ansonsten offerierte uns Herr Fenner komplexeste rekursive Vorgänge aus der modernen Welt der elektronischen Datenverarbeitung anhand einfachster Lebensweisheiten, wie zum Beispiel: "Ein Bier ist, wo wenn man kein’s hat, sich eins bestellen muß." Herr Fenner ist darüberhinaus sogar in der Lage, sich mit dieser Weisheit im südeuropäischen Ausland zu behaupten (er kann sich auf spanisch ein Bier bestellen). Als unbestrittener Höhepunkt der Theorie erwartete uns ein ganzer Batzen Zettel. Durchschnittlich erweiterte sich der Umfang der EDV-Mappe um 5-25 Blätter pro Woche. Kleine Scherzfrage am Rande: Woran kann man auf einen Blick die EDV-Mappe erkennen? Am Umfang! Mancher LK hatte Probleme, bei dieser Informationsfülle mitzuhalten.
Praxis! Man nehme sich einen Computer und spiele rum. Doch schon bei der Erwähnung des Wortes "Computerspiel" war Herr Fenner einem Nervenzusammenbruch nahe. An dieser Stelle muß vor allem Uwe erwähnt werden, da er als geheimer Spielelieferant des Kurses fungierte. So sollten wir uns eigentlich auf den Umgang mit Programmiersprachen beschränken. Doch es sollte alles anders kommen! Wir bemerkten nämlich erstaunlich schnell, daß es viel lustiger ist, sich Briefe und selbstgestaltete Bilder (gelobt sei Paintbrush) über’s Netzwerk zu schicken. War das zu langweilig, konnte man dann versuchen, das Netzwerk bis an seine Grenzen oder sogar darüberhinaus, zu belasten. Dabei kam es schon mal vor, daß die Computer anderer aus völlig unerklärlichen Gründen abstürzten. Aufgelockert wurde der Unterricht des öfteren durch Jan. Dieser besitzt die geniale Fähigkeit, nahezu jedem Programm Musik - oder besser gesagt: Geräusche - zu entlocken. Wenn irgendwo ein Computer willenlos piepte und blinkte, war das im allgemeinen auf Jan zurückzuführen.
Kommen wir nun zum Wesentlichen, unserem Mädchen für alles: Klaus Mälzner. Er entwickelte sich während unserer zweijährigen Oberstufenlaufbahn zum regelmäßigen Besucher und war bei der Installation des Netzwerkes eine große Hilfe.
Thema Kursfeten: Sie fanden im allgemeinen nachmittags in der Schule statt, was bei weitem nicht so langweilig war, wie es sich vielleicht anhören mag. Herr Fenner wollte nicht, daß wir bei ihm zuhause feierten, da wir ein "wilder Haufen" seien und außerdem hätte er Angst um sein Aquarium. Wir hatten uns bereits damit abgefunden, doch dann kam noch die letzte Kursfete. Herr Fenner wollte uns nun doch noch Einlaß in seine heiligen Hallen gewähren. Wie kam das? Nun, im Laufe der Zeit war vom Kurs nur noch ein harter Kern von sechs Leuten übriggeblieben. Somit war aus dem wilden Haufen ein "zahmes Häufchen" geworden. Außerdem war im Hause des Fenners kein Aquarium mehr vorhanden.
Nun aber genug des Nichtssagens! Abschließend wollen wir Herrn Fenner noch für die Zeit bei ihm danken. Auch wenn dieser Artikel den Unterricht etwas chaotisch erscheinen läßt, er war es nicht. Der Spaßanteil war hier nur deutlich höher als in anderen Fächern. Trotzdem haben wir viel gelernt, was nicht zuletzt auf Fenners lockere Art zurückzuführen ist.
Sven Becker und David Eberle