Herrmann Gauß, der Kampf mit den Anfangszeiten
8,35
9,30
11,25
Was fällt Euch an diesen Zahlen auf?
P
rinzipiell war uns die Lösung der Aufgabe bewußt, doch der Feldversuch sollte kläglich scheitern.Auch die Veranschaulichung der unergründlichen Welt der Mathematik beherrschte er hervorragend; so erklärte er uns anhand von einigen Beispielen, die viel Gelächter, aber auch manchmal verständnislose Blicke hervorriefen, die Aussagelogik:
=> Es kommt kein Zug.
Nachdem wir mit Hilfe vieler "Tricks" die gesamte Mathematik der Mittelstufe auf den Kopf gestellt hatten, hielt uns der Rest der Welt für vollkommen verrückt.
0•0=0 war für alle noch nachvollziehbar, doch aufgrund des Dualitätsprinzips mußte auch 1+1=1 gelten und das bereitete sogar uns einige Kopfschmerzen.
Offensichtlich war oft nicht nur für uns fraglich, warum wir manche Beweise führen mußten (Wer beweist schon, daß es nur eine Null gibt?), denn eben diese wurden meistens mit der Frage des Kursleiters: "Was hat uns das jetzt gebracht?" kommentiert. Wenn eine Rechnung nicht zu dem Ergebnis führte, das dem Kursleiter zufolge das Richtige sein mußte, sah man den ganzen Kurs oft nur mit verständnislosem Blick im Raum sitzen, denn alle Begründungen, die die Rechnung begleiteten, erschienen uns mehr oder weniger logisch. Wenn dann auch noch die Frage: "Wo liegt der Fehler? Sehen Sie's?" folgte, kapitulierten alle. Alle? Nein, denn ein Kursteilnehmer rettete oftmals die Situation. Der Kurs hatte dadurch den Vorteil, nichts mehr hinzufügen zu müssen (was auch nicht möglich gewesen wäre, da man die Dialoge zwischen Kursleiter und Sven oft nicht verstand). Doch auch für dieses Problem fand sich - wie immer - eine Lösung: Meldeverbot für Sven. (Kann man das dann noch als objektive mündliche Notengebung bezeichnen?) Doch trotz dieser Maßnahme griff er immer wieder helfend ein und fand eine Lösung, deshalb wäre es niemandem eingefallen, die mündliche Note Svens anzuzweifeln (die 15 Punkte seien ihm gegönnt!). Das soll jetzt nicht den Eindruck erwecken, der Rest des Kurses wäre fehl am Platz gewesen, denn auch die anderen waren durchaus in der Lage, alle "Aussagen zu verifizieren", außerdem befand sich unser arithmetisches Mittel des Punktespiegels bei Kursarbeiten meist im zweistelligen Bereich.
Da im Mathe-LK grundsätzlich alles bisher Gelernte in Frage gestellt wird, lernten wir im Statistik-Kurs, daß es völlig unsinnig ist den Notenschnitt zu berechnen. (Warum, das wißt ihr selber. Wenn nicht jetzt, dann später.) Oder ist einer, der eine 1, hat doppelt so gut wie einer mit einer 2?
Bei der Rückgabe der Arbeit zu diesem Thema wurde der Punktespiegel in einer ganz neuen Form angegeben:
Median: 8,0
arithm. Mittel: 9,3
Standardabweichung: 10,0
Spannweite: 10,0
Dazu zu sagen wäre wohl noch, daß der Kurs aus 13 Leuten bestand. (Wer schafft es, den original Punktespiegel aufzustellen?)
Doch außer viel, für Außenstehende oft unsinnig erscheinende, Arbeit hatten wir auch außerschulische Veranstaltungen, die traditionell bei einem Kursmitglied stattfanden und immer bis in die frühen Morgenstunden reichten. Dazu ist zu sagen, daß die Hälfte des weiblichen Anteils des Kurses die Unterstützung auf den Kursfeten durch die andere Hälfte verweigert bekam (Christine, wo warst Du?). Dafür war die andere Hälfte, die nur aus einem weiblichen Wesen bestand (das Verhältnis weiblich:männlich war 2:11 im Kurs) immer anwesend und repräsentierte den weiblichen Teil ganz gut (Emanze!).
Was zu diesem Bereich des Mathe-LKs noch zu sagen wäre, ist:
(Dank sei dem Kursleiter, der durch Mitbringsel das leibliche Wohlbefinden des Kurses unterstützte!) Wenn ein Lehrer was vergißt, dann...
tja, das ist so pauschal schwer zu sagen, doch auf unseren Mathelehrer trifft wohl zu: ...dann hat er ein schlechtes Gewissen (zumindest ein klein wenig). Er hat es zwar gut versteckt, aber warum sonst erstellen wir eine Würstchenstatistik während alle Grundkurse einen Test schreiben (Glaubt uns, wir haben an euch gedacht, außerdem: der Mathe-LK grüßt Euch!)? Ganz einfach, denn er hatte am vorhergehenden Wochenende unsere Kursfete vergessen und um die uns so versagten roten Würste zu entschuldigen, mußten wir, während er selbst das Feuer für das Lehrerkartoffelbraten schürte, Hackbraten und Würstchen wiegen, messen, sie also statistisch erfassen (und in Alufolie einwickeln). Aber das war noch nicht alles, denn wir durften die Würstchen in der 6. Stunde grillen und essen. Wir profitierten also vom schlechten Gewissen des Lehrkörpers.
Was sonst noch zu unserem Kurs zu sagen wäre, ist, daß wir zufrieden mit dem Lehrer waren (er hoffentlich auch mit uns) und uns bei ihm für die 2 Jahre, die er im Kampf gegen Konventionen mit uns verbracht hat, bedanken.
Die Notengebung, die in 13 Jahren Schule immer wieder für hitzige Diskussionen gesorgt hat und oft als ungerecht oder am schriftlichen orientiert dargestellt wird, stellte bei uns im Kurs keinen Anlaß für Streit dar, denn Herrmann Tworke ist unserer Meinung noch einer der wenigen, deren Noten immer gerecht und mündliche von schritflichen Noten getrennt waren.
Es liegt nicht in unserem Ermessen zu beurteilen, wie wir uns in den 2 Jahren Mathe-LK entwickelt haben, deshalb hat unser Gauß hier die Möglichkeit, seine Meinung kundzutun:
ž
Einige Schüler sind faul geworden.ž
Kein Schüler ist faul geworden.ž
Alle Schüler sind faul geworden.ž
Kein Schüler ist gesund geblieben.
Für uns bleibt nur noch, die Negatition der folgenden Aussage zu finden:
Alle Wege führen in den Mathe-LK.
ž
Alle Wege außer einem führen in den Mathe-LK.ž
Mindestens ein Weg führt nicht in den Mathe-LK.ž
Alle Wege führen nicht in den Mathe-LK.ž
Kein Weg führt aus dem Mathe-LK hinaus.Mathe - Lk Tworke