Auf Goethes Spuren

Deutsch - LK - Haering unterwegs in Rom

 

Am 7. September 1996 war es soweit. Da sammelten sich 13 mutige Kursmitglieder, um mit ihrem Reiseführer W. Haering nach Rom zu fliegen.

Zuerst galt es, sich gemeinsam am Frankfurter Flughafen zu treffen, denn man fuhr nicht gemeinsam dorthin.

Der anschließende Flug verlief reibungslos. In Rom angekommen mußte eine Fahrgelegenheit vom Flughafen zu unserem Hotel organisiert werden.

Unser Kursleiter schaffte es, einen Bus zu ordern, der uns mit einer anderen deutschen Schülergruppe zu unserem Hotel leitete.

Der Busfahrer begrüßte uns mit einem: "Okay!" und drehte das Radio voll auf. So ging es mit dem "Disco - Bus", der u.a. Lenny Kravitz spielte, mit rasanter Fahrweise in Richtung Hotel.

Als weiteren Höhepunkt des Tages muß noch der Kofferraub erwähnt werden. Ein Kursmitglied wollte ihren Koffer mit dem Fahrstuhl nach oben bringen. Doch wurde der Koffer allein gelassen und vergessen. Als im Fahrstuhl nachgesehen wurde, war der Koffer verschwunden. Er tauchte nicht mehr auf. Der Koffer wurde von dem Kursmitglied im gesamten Hotel gesucht, doch er wurde nicht gefunden. Jemand hat ihn entwendet und behalten. Der Inhalt des Koffers wurde wahrscheinlich auf den vielen Flohmärkten in Rom verteilt. Nun hatte besagte Person ein Problem. Zwar wurden keine Wertsachen entwendet, aber es fehlte die komplette Kleidung. Nun waren wir gerade eine Stunde im Hotel und diese Person besaß nur noch die Kleidung, die sie an hatte. An dieser konnte man sie mehrere Tage lang erkennen. Die Person wollte sich nicht von anderen Kursmitgliedern helfen lassen und andere Kleidung anziehen. Sie mußte sich nun neue Kleidung kaufen. Den Verlust des Koffers wurde von der Person sehr beklagt und sie ärgerte sich jedesmal, wenn man sie auf den Verlust ansprach.

Hier nun noch einige Worte zu unserem Hotel: Die Zimmer waren zwar eng, aber sauber und bequem. Doch die äußere Fassade des Hotels sah aus, als würde sie jeden Moment einstürzen. Am meisten Aufsehen erregte unser Frühstück. Wir bekamen jeden Morgen ein "Kraterbrötchen", diese Brötchen waren äußerlich sehr groß, doch im Inneren zeigten sich nach dem Aufschneiden zwei große Krater. Zusätzlich zu den "Kraterbrötchen" gab es ein Päckchen Marmelade und ein Stück Butter. Nach dem zweiten Frühstück deckten wir uns selbständig mit "Nutella", frischer Marmelade, Schinken und Käse ein. Alle waren am nächsten Morgen auf die Stadtführung gespannt. Wir stiegen nach erfolgreichem Handel um den Fahrpreis ahnungslos in den Bus ein. Wir wunderten uns, wieso wir den einzigen Bus erwischten, der eine blaue Farbe hatte und schon älter aussah.

Dieser Eindruck sollte sich bewahrheiten und unvergessen für den Kurs bleiben.

Ab Fahrbeginn wurden wir während der gesamten dreistündigen Fahrt von einem Rauschen der Lautsprecheranlage gequält. Doch auch die Tatsache, daß die Bremsen bei jeder Betätigung extrem quietschen, ließ unseren Atem stocken.

An einem Tag beschlossen wir, uns jeder eine Flasche Wein zu kaufen und uns am Abend am "Piazza del Popolo" niederzulassen und Wein zu trinken. Um 20 Uhr begannen wir. Um 22 Uhr waren wir schon zu (am) Ende.

Im Hotel angekommen feierten wir weiter. Schließlich legten wir uns bald nieder.

Ein männlicher Kursteilnehmer merkte die Wirkung von Bacchus erst nach Löschen des Lichtes. Er mußte sich über das Fenster, welches an einer Hauptstraße lag, beugen und verteilte den Wein auf den Straßen Roms. Auch die Wand des Zimmers hat Spuren dieses Ereignisses abbekommen.

Am folgenden Tag wurde der Vatikan mit dem Petersdom, den Vatikanischen Museen, hier besonders die Sixtinische Kapelle und die Kuppel des Doms besichtigt. Es galt nun, die Wendeltreppen der Kuppel mit teils noch schweren Köpfen zu besteigen. Dies fiel einigen Personen schwer, wurde aber mit Bravour gemeistert.

Am Abend dieses Tages war der Großteil der Gruppe noch müde und erschöpft von dem vorherigen Abend. So blieben die meisten im Hotel und gingen früh ins Bett.

Ein Teil des Kurses, der noch fit war, suchte am Abend auf der Tiberinsel nach einem "Tiber - Festival". Es stellte sich heraus, daß das Festival nicht auf der Tiberinsel stattfand. Als Alternative ließ man sich in einem typischen italienischen Restaurant nieder und genoß die Abendstunden. Die Heimfahrt gestaltete sich witzig. Da keine U-Bahnen mehr fuhren, mußte man mit dem Bus vorlieb nehmen. Man suchte nach einer Auskunft eines italienischen Busfahrers die Bushaltestelle "Fermata". Nach mehrmaligem Auftauchen dieses Schildes fand man heraus, daß "Fermata" nicht die Bezeichnung für eine bestimmte Bushaltestelle war, sondern allgemein auf eine Bushaltestelle hinwies.

Nach dieser Erkenntnis suchte man am nächsten Tag das Goethe - Haus. Denn Goethe war auf seinen vielen Reisen auch in Italien und gerade in Rom gewesen. Zu seinem Gedenken wurde ein Haus mit seinen persönlichen Wertsachen eingerichtet, die auf die Reisen nach Rom hindeuteten. So durchforsteten 13 mutige Deutsch - Lk - Teilnehmer mit ihrem Reiseleiter Rom auf der Suche nach Johann Wolfgang von Goethe. Vor einer Gedenktafel blieb man stehen und wunderte sich, daß die Tür verschlossen war. Es wurde die Auskunft erteilt, daß das Museum wegen Renovierung geschlossen sei. Enttäuscht machte man sich auf den Weg, sich zu stärken.

Wir erregten durch einen "Unfall" (Umschütten eines Tabletts) wieder Aufsehen in einer großen Fast - Food - Kette.

An diesem Abend machte ein Teil der weiblichen Teilnehmer Bekanntschaft mit einem Deutschen. Dies sollte noch weitgehende Folgen haben. Sogar noch Wochen nach der Fahrt bekamen einige der weibliche Teilnehmer Anrufe von dieser Person.

Der Kurs besichtigte in Rom noch Ostia, die antike Stadt und Hafen von Rom, den Strand von Ostia, den Trevi - Brunnen sowie die Katakomben.

Das Tiber - Festival wurde schließlich von dem Teil des Kurses doch gefunden. So erlebte man ein Live - Konzert einer italienischen Rockband, die während ihres Auftrittes Spaghetti kochte, und eine Fahrt mit einem italienischen Schnellzug.

Zwei Teilnehmer des Kurses kamen durch Zufall doch zu einer Begegnung mit Goethe: Man wollte die Pyramide, die es in Rom tatsächlich gibt von einem grünen Park aus fotografieren. Doch der Park stellte sich als alter Friedhof mit berühmten Persönlichkeiten heraus. So fand man auf diesem Friedhof ein Grab von Goethes Sohn.

Die Fahrt hat allen Kursteilnehmern großen Spaß bereitet. Zu erwähnen ist noch, daß sehr viel gemeinsam mit der gesamten Gruppe unternommen wurde. So war auch unser Abendessen am letzten Abend ein schöner Ausklang. Man lernte die einzelnen Kursmitglieder besser kennen und stärkte die Gemeinschaft des Kurses.

Bedanken möchten wir uns auch bei unserem Tutor W. Haering für die Durchführung der Fahrt, die trotz Chaos und Durcheinander ein voller Erfolg war und allen Teilnehmer in guter Erinnerung bleiben wird.

 

David Eberle

 

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